Das genaue Datum wann 1892 und von wem der Männerchor gegründet wurde ist nicht mehr genau zu ermitteln, da die Unterlagen 1936 bei einem Brand zerstört wurden.
Präsidenten (soweit bekannt)
Bis 1937 Rudolf Bähler
1937 bis 1963 Fritz Schwendimann
1963 bis 1968 Werner Spörri
1968 bis 1971 Hansrudolf Bähler
1971 bis 1977 Franz Burri
1977 bis 1999 Samuel Bieri (unser heutiger Ehrenpräsident)
1999 bis 2001 Walter Wyss
2001 bis 2021 Bruno Rubi
2021 bis .... Hans Scheidegger
Dirigenten, Chorleiter
Dieses Verzeichnis ist vollständig erhalten, da ein Zeitungskorrespondent der 1941 vom Sängertag in Uebeschi Bericht erstattete noch aus anderen Protokollen und schriftlichen oder mündlichen Quellen schöpfen konnte.
Daniel Bähler, Landwirt
Fritz Prisi, Lehrer späterer Oberkorpskommandant
Johann Prisi, Lehrer (Vater des Vorgängers Fritz Prisi)
Alfred Weber, Lehrer
Dr. Fischer, gewesener Lehrer in Uetendorf
Alfred Hadorn, Lehrer aus Wattenwil
Karl Schneeberger, Lehrer
Fritz Berger, Lehrer
Rudolf Burri, Angestellter M+F
Alfred Nafzger, Lehrer
Helga Schauffler, Sängerin
Renata Wälti, Musiklehrerin
Thomas Hügli, Schreiner
Yuliya Bauwens, professionelle Opernsängerin und ausgebildete Chor-Dirigentin
Vereinsfahne
Im ersten noch vorhandenen Vereinsprotokoll bildet das Beschaffen einer Vereinsfahne den Schwerpunkt.
Hauptversammlung 2.April 1938 Kärselen Uebeschi: „Nach Anfrage und längerer Diskussion wird einstimmig beschlossen, eine Vereinsfahne anzuschaffen. Die nötigen Anordnungen werden dem Vorstand übertragen. Mit dem Entwurf wird Herr Schneeberger beauftragt“. Im März 1939 präsentiert Herr Schneeberger seinen gemachten Entwurf der einstimmiges Lob findet. Etwas Besonderes steht unter dem Datum 22. Dezember 1938. Auszug aus dem Protokoll. „Heute Abend hat der Präsident des Männerchors mitzuteilen, das die Burgergemeinde Uebeschi dem hiesigen Männerchor eine Tanne im Burgerwald zugesprochen hat, deren Ertragswert für ein Vereinsbanner bestimmt ist. Als weitere Bescherung bewilligten der Gemeinderat und die Einwohnergemeinde Fr. 200.- für die Fahne an den Männerchor. Diese beiden Schenkungen seien an dieser Stelle "aufs wärmste verdankt“. 26. Januar 1939. Nun ist der grosse Tag gekommen. Eine winterliche Kälte liegt über dem Stockental. 11 Sänger sind um die majestätische Tanne versammelt, bewaffnet mit Sägen, Äxten und Seilen um diese zu fällen.
Kaum liegt die Tanne am Boden werden die Äste entfernt und zu einem Haufen geschichtet und auf Platz versteigert. Das Höchstgebot ist Fr. 10.50. Leider ist nur der Erlös des Asthaufens dokumentiert. Wieviel das die Tanne eingebracht hat habe ich nirgends gefunden. Im Juni 1939 wurde die Fahne bei der Firma Kurer Schädler in Will in Auftrag gegeben. Eine neue Fahne muss natürlich eingeweiht werden, das war damals ein Grossanlass. Eine Fahnenweihe wird geplant am 10. September 1939 mit Festumzug mit Beteiligung der Musikgesellschaft Thierachern, diverser Ehrengäste, den Schulkindern von Uebeschi und dem Männerchor Uetendorf der zugleich Fahnengötti sein soll. Es sollen Festabzeichen zur Finanzierung der Abendunterhaltung verkauft werden. 8 Tage vor der gut geplanten Fahnenweihe kommt alles anders, eine andere Fahne ruft, und zwar die des Vaterlandes, es ist Generalmobilmachung, der 2. Weltkrieg ist ausgebrochen. Folgende Protokollnotiz findet sich am 10. September 1939. Ein wundervoller Herbstsonntag, wie ihn das Unglücksjahr 1939 noch nie gesehen hat. Wohl denken viele Sänger an das Dörfchen Uebeschi das heute anstatt im bunten Festschmuck still und verlassen dasteht. Wie ganz anders wäre es, wenn…? Die Fahne wird trotz allem geliefert und Kostet mit Tragstange, Tragband, Futteral und Schutzdecke Fr. 500.- sie wird im Weyersbühl aufbewahrt. Protokolleintrag 1940 Infolge fortwährendem Aktivdienst werden die Singübungen bis auf weiteres gänzlich eingestellt. Am Auffahrtstag 1941 fand im Gasthof Weyersbühl ein Amtssägertag statt. Im Protokoll steht, die Ehrengäste haben haben den ordentlichen Eintritt zu zahlen. Die Tanzbändel kosten 50 Rappen und für die Herren 95 Rappen. Dieser wohlvorbereitete Tag war für die Verantwortlichen mühsam, alles scheint zu klappen bis auf das Wetter. Die Witterung war ausgesprochen misslich.
Im Juni 1942 wird eine Fahnen-Montere bestellt, Kosten Fr. 250.-. In dieser Zeit fällt der Tod des verdienten Dirigenten Karl Schneeberger, im Protokoll findet sich dazu ein Seitenfüllender Nachruf.
1943 findet im Weyersbühl eine Feier zum 50Jährigen Bestehen des Männerchors statt mit Festbetrieb, Gesang und Tanz.
Ein ganz wichtiges Datum ist der 4.November 1948. Walter Reber tritt in den Männerchor ein, wichtig ist das deshalb weil Walter heute noch Aktivmitglied im Männerchor ist also schon bald
seit 70 Jahren unermüdlich dabei ist. Gegen Kriegsende tauchen mit grosser Regelmässigkeit Berichte über Vereinsreisen auf, diese Reisen sind bis heute ein Fester Bestandteil unseres Jahresprogramms. Ebenfalls dem Theaterspielen wurde schon früh grosse Sympathie entgegengebracht, und ist bis heute eigentlich unsere Haupteinnahmequelle.
Am 6. + 7. Mai 1967 fand das Fest zum 75 Jahr Jubiläum statt in einer eigens dafür aufgestellten Festhütte. Protokoll: ein straff organisiertes gut gelungenes Fest.
1968 ist wohl das Jahr mit dem höchsten Aktivmitgliederbestand waren es doch 29 Sänger, jedoch bereits 1973 wiederum nur 23 Aktive. Diese Zahlen sind heute Wunschdenken sind wir doch nur noch 14 Sänger. Aber wir machen weiter, wir geben alles.
1968 wird der Sängerpass eingeführt.
1969 errichtet der Männerchor einen Kulissenfond der öfter gespiesen werden kann.
Zum Vereinsjahr 1971 steht im Protokoll das es für den Männerchor als ein freudiges Jahr bezeichnet werden kann. Protokollsatz: Es gab keine Todesfälle, noch sonstige den Verein belastende Vorkommnisse zu Verzeichnen. Dem Männerchor Fahrni zu seiner Fahnenweihung Pate gestanden. Theater: Der Publikumsaufmarsch an beiden Samstagen war grossartig, so dass wir jetzt auch Finanziell wieder besser dem neuen Vereinsjahr entgegensehen können.
1972 fand wieder ein Amtssängertag in Uebeschi statt. Laut Protokoll waren zur Organisation dieses Anlasses 18 OK-Sitzungen nötig. Das Fest hat an 2 Tagen stattgefunden in einer eigens dafür errichteten Festhütte. Über dieses Fest habe ich gelesen das infolge schönem Wetter am Montag nur wenige Sänger anwesend waren um die Festhütte abzubauen, aber aus Erzählungen meiner Sängerkameraden glaube ich zu wissen das nicht immer das Wetter Schuld hatte, es könnte auch das damals noch allgegenwärtige Gurten-Bier gewesen sein, aber lassen wir das mit dem Wetter mal so stehen.
1973 konnte der Männerchor aus irgendwelchen Gründen nicht selbst ein Theaterstück aufführen. Das Heimatchörli Thun spielte damals im Anschluss an das Männerchorkonzert das Stück „D Barriere“. Im Dezember 1972 wurde im Chor beschlossen das an obigem Konzert die Lieder auswendig gesungen werden. Ebenfalls in diesem Winter fand ein Eishokey-Plauschmatsch zwischen dem Männerchor und der damals noch existenten Landjugendgruppe statt. Über Zeitpunkt, Hergang und Resultat lässt sich leider nichts finden.
1977 hatte der Männerchor einen Auftritt im Kursaal Thun gemeinsam mit der Trachtengruppe Blumenstein Protokoll : Viele waren etwas enttäuscht von den teuren Getränken und dem kleinen Reingewinn. Im gleichen Jahr fand am 26.Juni in Blumenstein ein Dorffest statt, der Männerchor nahm mit Pferd und Wagen am Festumzug teil.
Im Protokoll ist zu lesen. 11. Februar 1980: „ Auf Beschluss werden Tonbandaufnahmen zur Probe gemacht, sie sind gut ausgefallen. Und im Hauptversammlungsprotokoll von 1984 steht „Die Restlichen Tonbänder werden verbilligt angeboten Fr. 10.-. Ich kann mich noch gut erinnern als wir einmal unser Inventar zügeln mussten, dürfte etwa im Jahr 2000 gewesen sein, das wir eine ganze Kiste verbilligter Tonbandkassetten noch billiger dem Kehricht übergeben haben.
Im November 1980 wurde das Mehrzweckgebäude eingeweiht. Ab diesem Jahr findet unser alljährliches Konzert und Theater in eben diesem Gebäude statt und nichtmehr wie vorher im Weyersbühl. Ebenso einige unserer Vereinsinternen Anlässe finden im Mehrzweckgebäude statt.
1982 werden die Aktivbeiträge abgeschafft. Die finanzielle Lage des Chors hat sich in den letzten Jahren stetig verbessert. Als Kombination zum 1976 eingeführten Eidgenössischen Sing-Sonntag treffen sich die Männerchöre Stocken und Uebeschi regelmässig am Auffahrtstag zum Suppe und Spatz. Diese Tradition konnten wir bis vor 4 Jahren aufrecht erhalten, aber leider wurde das Interesse seitens Männerchor Stocken immer Geringer so dass wir jetzt die Suppe selber löffeln.
Seit 1984 findet jedes Jahr ein Predigtsingen statt und zwar hier in Uebeschi in der Arche-Stube, welche zugleich unser Übungslokal ist, also sozusagen ein Heimspiel.
1986 bekam der Männerchor besuch aus Deutschland vom Gemischtenchor Bonndorf. Über diesen Besuch ist nicht viel notiert, ausser das beide Chöre abwechslungsweise Sangen.
Der Gegenbesuch in Bonndorf fand 1987 statt, die Eintragungen zu diesem Besuch sind eigentlich nicht so interessant dafür die Geschichten vom Hörensagen um so mehr.
1988 wird ein Gilet als erstes Uniformteil beschafft. Im gleichen Jahr wird beschlossen dass das Vereinsjahr neu wie die Jahresrechnung am 1. Januar beginnt. Ebenfalls 1988, genau am 19. August, wird die neue Käserei eingeweiht, natürlich hilft auch an diesem Fest der Männerchor tatkräftig mit.
1990 wird an der Vereinsversammlung beschlossen, dass am 22. + 23. August 1992 das Fest zum 100 Jährigen bestehen des Männerchors stattfinden soll, es wird ein OK gegründet das dieses Fest im Mehrzweckgebäude organisieren soll.